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Shell Space

Mit diesem Programm können Museumsbesucher den Formenreichtum von Schneckenschalen am Computer selbst erzeugen.

Der amerikanische Paläontologe David M. Raup stellte in den 1960-er Jahren ein Modell vor, das durch Variation nur weniger Parameter alle grundlegenden Schalengeometrien erzeugen kann. Richard Dawkins beschieb dieses Modell eingehend in seinem Buch "Gipfel des Unwahrscheinlichen".

Unser Computerprogramm verhält sich wie das von Raup und Dawkins beschriebene Modell. Es ist auch an deren Beispielen getestet.

Online-Demonstration

Eine Online-Umsetzung dieses Simulationsspiels finden Sie in unserem virtuellen Museum "Evolution in Aktion".

Anleitung

Über die drei Schieber rechts oben lassen sich die geometrischen Grundformen aller Schnecken und Muschelschalen erzeugen. Zusätzlich werden einige Musterbeispiele angeboten (einfach auf die Namen klicken).

Raups Modell basiert auf den drei Parametern W, D und T, die Dawkins mit den etwas eingängigeren Namen weit (flare), wurm (verm) und spira (spire) belegt hat. W oder weit ist das Maß, wie schnell sich die Spirale erweitert; der wurm-Wert D steht für die Erweiterung des Rohrdurchmessers (D=1 wäre z.B. ein "perfekter" Wurm, also ein Rohr mit parallelen Seiten). Schließlich bringt T oder spira noch das Höhenwachstum der Schale ins Spiel. (Details entnehmen Sie bitte den unten angegebenen Quellen.)

Diese Demonstration zeigt die Grundfunktionalität und ist beliebig ausbaubar, etwa mit realen Beispielen samt Fotos oder zusätzlichen Perspektiven.

Screenshots

Einige generierte "Röntgenbilder" (Dawkins). Mit Schiebern für die drei wichtigsten Parameter versehen sowie einigen realistischen Beispielen mit Schneckenfotos, ist dieses Computerprogramm eine Attraktion und Blickfang für jeden Museumsbesucher.

Bild 1 Bänderschnecke (Cepaea) - Zweimal das gleiche Modell und ihr Vorbild. Links oben ist das Modell genau von vorne zu sehen, rechts oben ist es um 30° nach vorne/unten geneigt. Darunter noch ein Schappschuss eines Bänderschneckenhauses in Natura (ungefähr von vorne). (Werte: W=1,6; D=0,04; T=1,4)

Bild 2 Reproduktion einer Figur aus Raup 1966, wieder genau von vorne sowie 30° nach vorne geneigt. (Werte: W=3,5; D=0,3; T=0)

Bild 3 Reproduktionen der Beispiele von Dawkins "Gipfel des Unwahrscheinlichen", Seite 231, mit den dort beschriebenen Werten.

Quellen

  • Richard Dawkins: Gipfel des Unwahrscheinlichen: Wunder der Evolution, Rowohlt 1999
  • Raup, D. M. 1966. Geometric analysis of shell coiling: general problems. Journal of Paleontology 40:1178-1190. [pdf]

Kontakt: Mag. Klaus Steiner, Mail: ksteiner@raetselagentur.at, Tel: ++43 681 81326368